Widersprüchliche Rezensionen
des Galilei Syndroms bei Amazon
Nach
unseren Gesetzen der Physik kann die Hummel nicht fliegen.
Sie weiß es
nur nicht.
Seit dem
21. August 1999 ist die wohl wunderlichste Rezension
meines Buches bei Amazon zu lesen. Der (leider) anonyme Verfasser aus Aachen
wirft mir darin nicht nur Unausgewogenheit und Verworrenheit, sondern
gleichwohl Ignoranz vor: „In
verschiedenen Kapiteln kommt einem der Verdacht hoch, der Autor selbst habe
die Funktionsweise der Erfindungen, wie zum Beispiel Stromerzeugung
aus dem Nichts, nicht verstanden.“
In der Tat. Die „Stromerzeugung
aus dem Nichts“ wird mir wohl bis zu meiner eigenen Verblödung ein Rätsel
bleiben.
Stromerzeugung aus dem Nichts? – Wer soll das verstehen? Und wie soll
das funktionieren? Von Ehefrauen wissen wir seit Mark Twain, dass sie aus dem
Nichts einen Hut, einen Salat oder einen Ehekrach
zaubern können. Doch Strom aus dem Nichts bleibt auch ihnen ein frommer
Wunsch:
13 von 25 Kunden fanden die folgende
Rezension hilfreich:
1.0 von 5
Sternen
Unterdrückte Erfindungen, 21. August
1999
Von Ein
Kunde
Rezension bezieht sich auf: Das Galilei Syndrom.
Unterdrückte Entdeckungen und Erfindungen (Taschenbuch)
Das
Buch beschreibt die Misslage zwischen den bereits heute
in der Schublade liegenden Lösungen für alltägliche Probleme und der
Industrie, die oft genug nur dran interessiert ist, bereits eingeführte
Produkte des Gewinns wegen beizubehalten. Doch was als Buchthema sehr
interessant daherkommt, enttäuscht jedoch in der Umsetzung dieses Werkes von
Armin Witt. Es sind nur wenige Erfinder und ihre Entdeckungen beschrieben, so
das sich ein richtiger Überblick nicht gebildet
werden kann. Zum weiteren ist die Erklärung, worum es überhaupt im Einzelnen
geht, in keinster Weise geglückt. In verschiedenen
Kapiteln kommt einem der Verdacht hoch, der Autor selbst habe die
Funktionsweise der Erfindungen, wie zum Beispiel Stromerzeugung
aus dem Nichts, nicht verstanden. Überdeckt wird dieses durch unnötige
Erklärungen über physikalische Grundlagen, die mehr aus Behauptungen
bestehen, als aus sachlicher Beschreibung. Dazu kommt die Aufforderung des
Autors, der Leser 'müsse dieses Kapitel nun sehr aufmerksam lesen', womit dem
Verständnis trotzdem nicht gedient ist. Als Leser gewinnt man den Eindruck,
dass es sich eigentlich gar nicht um die Einführung neuer Erleichterungen und
Verbesserungen bestehender Produkte handelt, sondern vielmehr wird ein
Gefecht mit unsichtbaren Gegnern ausgetragen, an dem sich der Leser
gefälligst zu beteiligen habe. Zum weiteren wird nicht auf die Problematik
eingegangen, dass auch der Entwickler sich um Umsetzung zu bemühen hat, und
falls notwendig selbst zur Vermarktung zu greifen. Insgesamt ist von dem Werk
abzuraten.
(Dies ist eine Amazon.de an der UniStudentenrezension.)
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Bei dieser Betrachtung der Dinge ist mir nicht
länger bange um unseren akademischen Nachwuchs. Dagegen steht eine Rezension
vom 6. Februar 2011 eines ebenfalls anonymen
Verfassers. Ihr ist zu entnehmen, dass dieser dieses
Buch nicht nur gelesen, sondern auch verstanden hat, wenn er auch standhaft
Ironie mit resignierender Polemik verwechselt:
5.0 von 5
Sternen
Erfinder gegen Ignoranz und Monopole, 6. Februar
2011
Von
Neugieriger Leser
Rezension bezieht sich auf: Das Galilei Syndrom.
Unterdrückte Entdeckungen und Erfindungen (Taschenbuch)
Ich
rezensiere hier ein älteres Buch, da ich schon lange nicht mehr ein Buch
ähnlich hoher Qualität in Händen hatte.
In diesem Buch beschreibt der Wirtschaftswissenschaftler Armin Witt das
Schicksal zahlreicher, auch prominenter Forscher, Entdecker und Erfinder, die
erhebliche Widerstände zu überwinden hatten, um von Wissenschaft, Obrigkeit
und Wirtschaft anerkannt zu werden oder denen zum Teil diese Anerkennung bis
heute vorenthalten und ihre Arbeit unterdrückt wurde. Ganz nebenbei gibt es
tiefe Einblicke in mehrere Bereiche der Technikgeschichte sowie in Faktoren
für Entscheidungsfindungprozesse in Industrie und
Politik. Das ganze Buch sprüht vor einem hohen intellektuellen Niveau, das
sich in gehobener Sprache und durch die Einflechtung unzähliger historischer
Zitate und Fakten zeigt. Ein kleiner Wermutstropfen ist allerdings, daß der Autor an einigen Stellen etwas polemisch und
resignativ wird, wodurch gelegentlich unklar ist, ob eine Aussage ernst
gemeint ist oder sie aus technischer Sicht unpräzise wirkt. Es bleibt ein
etwas resignativer Nachklang.
Das Werk beginnt mit einem historischen Teil, der zum Beispiel das tragische
Schicksal eines Giordano Bruno oder Galileo Galilei
(der trotz Zusammenarbeit mit der Kirche und Anpassung seiner Ansprüche von
Wissenschaft an deren Lehren schließlich verbannt wurde) beschreibt bis hin
zu den Gebrüdern Wright, denen und deren
zahlreichen Zeugen selbst Jahre nach ihrem ersten Flug auch von
"seriösen" Medien wie der New York Times oder Scientific
American zunächst nicht geglaubt wurde.
Anschließend geht das Werk auf mehrere Entdecker und Erfinder der Neuzeit
ein, wobei jeder Teil mit einem kenntnisreichen historischen Überblick über
das Umfeld der vorgestellten Technologie eingebettet ist.
In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg haben sich Methoden der Spannbetonbauweise
von Brücken u. ä. etabliert, die dazu führen, daß die betreffenden Bauwerke zwangsläufig frühzeitig
Risse bekommen, wodurch eindringendes Wasser und Luft schwere Schäden
verursacht, die spätestens nach einigen Jahren bis Jahrzehnten aufwendige
Sanierungen und schließlich teure Neubauten erfordern.
Der Ingenieur Phillipp Schreck hat diese
Problematik analysiert, ihre Relevanz eindeutig nachgewiesen und Bauverfahren
entwickelt, mit denen sich Brücken nachgewiesenermaßen um 30%
günstiger und viel langlebiger bei kleinem Unterhaltsaufwand errichten
lassen.
Leider wurde er dabei gebremst von einem soliden Netzwerk aus Bauwirtschaft,
universitärem Bereich und Politik, die sich seinen technischen Argumenten
gegenüber vollkommen unaufgeschlossen zeigten, ihn zum Schweigen zu bringen
versuchten und damit Milliardenschäden für den Steuerzahler und ebensolche
inoffizielle Subventionen für die Bauwirtschaft
verursacht hat. Das Buch scheut sich hier wie meistens auch anderenorts
nicht, die Namen der Verantwortlichen zu nennen, z. B.
den vom Establishment vielgepriesenen Professor
Fritz Leonhart, der mit den Lizenzen für das von
ihm erfundene Taktschiebeverfahren, das leider zu solchen Schäden führt, viel
Geld verdient haben muß, aber auch hohe Politiker,
die für Baugesetze verantwortlich sind, die an den Interessen des
Brückenbaukartells ausgerichtet sind. Dazu gehört zum Beispiel, daß Alternativentwürfe, die oft erheblich kostengünstiger
sein können, nicht veröffentlicht werden müssen, sodaß
der Bürger keine Möglichkeit hat, derartige Geldverschwendung festzustellen.
Auch das Schicksal des Erfinders Frank Stelzer wird vorgeführt, dessen
"Freikolbenmotor" mit einem Bruchteil der Teile herkömmlicher
Ottomotoren auskommt, damit viel günstiger zu bauen und wesentlich
effizienter ist als konventionelle Motoren, aber weder von der Industrie noch
der Politik unterstützt wurde, obwohl die Industrie offenbar hinter
geschlossenen Türen die Technologie erprobt hat, und durch Verleumdung von
Gegnern und zum Teil auch das Verhalten von Geschäftspartnern ohne eigenes
Verschulden in Verruf gekommen ist.
Der Diplom-Physiker Friedrich Lauerer, Spezialist für die Sicherheit von
elektrischen Anlagen und Stromunfälle, hat eine kleine Schaltung zum Einbau
in elektrische Haartrockner erfunden, die die Wahrscheinlichkeit für den
"Tod in der Badewanne", falls man den eingestöpselten Fön in selbige fallen läßt, minimiert,
speziell dann, wenn im entsprechenden Schaltkreis kein EFI-Schutzschalter
("empfindlicher" Fehlstromschutzschalter, der bei Fehlstrom von 30
mA abschaltet), vorhanden ist. Leider gelang es dem Erfinder nicht, diese
Erfindung zu vermarkten, obwohl es einen Fön nur um ca. 1 DM verteuert und
allein in Deutschland jedes Jahr mehrere Menschenleben gerettet hätte.
In dem Zusammenhang wird auch dargelegt, wie die deutsche Industrie statt auf
EFI-Schutzschalter lange allein auf den
Schutzleiter gesetzt hat (der Sicherungen zum Auslösen bringen soll, wofür
aber zunächst ein hoher Stromfluß erforderlich ist
und der unter Umständen seinerseits wieder eine tödliche Gefahrenquelle
darstellen kann) und dann zunächst auf UFI-Schutzschalter
(unempfindliche FI-Schutzschalter mit Auslösestrom von 300-500
mA), bis sich langsam der heutige Standard durchsetzte, daß EFI-Schutzschalter verwendet
werden (sicherlich mancherorts, speziell in Altbauten, immer noch nicht).
Wer in der Natur unterwegs ist, fragt sich oft, ob diese häßlichen
Überland-Stromleitungen überall wirklich sein
müssen. Interessanterweise lautet die Antwort offenbar "nein":
Der Diplom-Ingenieur Werner Behrends hat eine
Technologie für neuartige Hochspannungsleitungen entwickelt, mit denen unästhetische, anscheinend durch elektromagnetische Felder
und Ozonbildung für Mensch, Tier und Natur schädliche, höchstwahrscheinlich
für Gesundheitsprobleme und Waldsterben mitverantwortliche Überlandleitungen
durch unterirdische Leitungen ersetzt werden könnten, bei gleichzeitiger
Reduzierung der Übertragungsverluste um 90% und im Vergleich zu
konventionellen unterirdischen Stromleitungen stark reduzierten Kosten.
Trotzdem zeigten die Stromkonzerne und deren Zulieferer daran keinerlei
Interesse (mit Ausnahme einer Studie aus den USA, die die von Behrens
erfundene Technologie untersuchte, ohne den Erfinder zu nennen). Ein Kartell
der Energiewirtschaft beschloß sogar, bis zu einer
Zeit kurz vor Auslaufen des Patents nicht an solchen Technologien zu
forschen. Auch zeigt sich, daß die Stromkonzerne
anscheinend überhaupt kein Interesse an Stromsparen haben, da die
Übertragungsverluste, die mindestens 10% betragen,
von einigen Fachleuten auch auf ein Vielfaches davon geschätzt werden,
offenbar Teil der Kalkulation sind, auch zur Auslastung der Kraftwerke
gebraucht werden und ebenfalls als Begründung für den Neubau von
Stromleitungen herhalten müssen, für die die Stromkonzerne Sonderrechte haben
und für die oft kein echter Bedarf besteht, außer daß
mit der Durchleitung von Strom, der hierzulande weder produziert noch
verbraucht wird, gutes Geld verdient werden kann.
Es zeigte sich, mit welchen Methoden, z. B.
vollkommen überzogenen Anforderungen an eine Erfindung, die noch nicht als
fertigentwickeltes Installationssystem zur Verfügung steht, sondern erst in
Zusammenarbeit mit der Industrie zu einem solchen entwickelt werden müßte und Falschaussagen eine wunderbare Idee
niedergemacht wurde.
Ein weiteres Kapitel stellt den Erfinder Nikola
Tesla vor, der trotz seiner Erfindungen, mit denen Menschen der westlichen
Welt täglich zu tun haben, relativ unbekannt geblieben ist, was 1992
sicherlich noch in wesentlich stärkerem Maß der Fall war als heute.
Zu guterletzt erfolgt eine Auseinandersetzung mit
einem "Heiligen Gral" der Physik, der Thermodynamik. Der Erfinder
Robert Groll ist der Meinung, daß es sich bei der
Thermodynamik möglicherweise nicht um echte
physikalische Gesetze handelt, sondern um Dogmen, die vielleicht nicht unter
allen Umständen gültig sind. Daher dachte er über technische Möglichkeiten
nach, ob man vielleicht analog zu einem Brennglases
in der Optik nicht nutzbare Wärme so konzentrieren könnte, daß sie nutzbar wird. Nach meinem Verständnis der Idee,
die im Buch bis auf einen Verweis auf ein Patent nur unscharf umschrieben
wird, also eine stark verbesserte Wärmepumpe. Leider wurden seine Bitten um
Fördergelder, bei denen es um einen vergleichsweise kleinen Betrag ging und
die sogar vor einem Landtag verhandelt wurden, mit fadenscheinigen Gründen
abgelehnt, während um ein Vielfaches höhere Beträge für Großprojekte, die
durch solch eine Technologie überflüssig werden würden, problemlos bewilligt
werden.
Ganz nebenbei hat Groll ein anscheinend funktionierendes Verfahren zur
Quadratur des Kreises (unter Verwendung des Goldenen Schnitts) entwickelt,
das zuerst in "Raum und Zeit" 1988 veröffentlicht wurde und im
Bildteil des Buches abgedruckt ist.
Natürlich sind die im Buch vertretenen Thesen provokant, aber weitestgehend
nicht von der Hand zu weisen. Wie bei jeder Kritik an einem Glaubenssystem,
auch wenn dieses Glaubenssystem hier Teile der Schulwissenschaft und der
"Lobbykratie" sind, so finden sich auch
hier schnell Fanatiker, die sich berufen fühlen, es gegen jegliche, auch noch
so berechtigte Kritik zu verteidigen - auch wenn das angegriffene Werk
entweder nicht gelesen oder nicht verstanden wurde...
18. November 2002
Von Ein
Kunde
Rezension bezieht sich auf: Unterdrückte Entdeckungen und
Erfindungen. So werden Genies boykottiert. (Taschenbuch)
Dies
Buch ist eine Lektüre für alle Technik-Freaks sowie
Interessierte an der Umwelt. Es räumt auf mit der Vorstellung vom CO2- und Ozon-Problem und nennt die wahren Verursacher. Es ist so
logisch, daß man sich fragt: Warum ist man nicht
schon von selbst darauf gestoßen? Und ganz persönlich: Warum lasse ich mich
so schnell an der Nase rumführen?
Eine wahre Fundgrube...
Sollte unbedingt nochmals aufgelegt werden.
Nun soll niemand behaupten, dass eine Rezension zu nichts führte. Ich
spiele tatsächlich mit dem Gedanken einer Neuauflage. Mögen auch die
Erfinder, Entdecker, Forscher und Tüftler in meinem
Buch zwischenzeitlich verstorben sein, so bleiben doch die Strukturen ihrer
Unterdrückung erhalten. Das Problem der deutschen Spannbetonbrücken kocht
heute hoch, nachdem die Gewährleistung nach 30 Jahren vollends verjährt ist.
Über Stelzers Motor „kreisen die Geier“, der Sicherheit beim Haushaltsstrom
wird noch immer zu wenig Beachtung geschenkt, und neue Höchststromleitungen
schießen wie Windräder aus dem deutschen Boden. Doch der richtige Schwung
kommt jetzt in Nicola Teslas Forschungen und Robert
Grolls Zweifel an unserer Thermodynamik. Das Galilei
Syndrom ist also auch 30 Jahre nach seinem Erscheinen aktuell.
E-Mail: arminwitt1@yahoo.de
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